Claudius Valk + Dominik Mahnig + Dieter Manderscheid + Sebastian Sternal
POP
JazzHausMusik JHM 254
Dieses hochkarätige Quartett verbindet zwei Generationen von Musikern, die alle vier zur ersten Garde der Jazz-Musiker in Deutschland zählen. Die 16 Stücke auf der CD sind überwiegend Eigenkompositionen der Beteiligten, darunter sieben Miniaturen von ein bis zwei Minuten Dauer. Die Kompositionen dienen als Ausgangsbasis für intensive Improvisationen, in denen eine Vielzahl unterschiedlicher Stimmungen und Richtungen ausgelotet werden. Valks „Motus“ beginnt sehr strukturiert, bevor Manderscheid seinem Bass gestrichene Fantasien entlockt und Sternal über einer sich wiederholenden Sequenz Valks soliert. Sternals Titelstück hat wahrlich nichts mit Pop-Musik zu tun, sondern bietet intensive Gruppenimprovisation über Mahnigs Perkussionsteppich mit sehr expressivem Tenorsaxofon von Valk. Mit sieben Minuten ist „Snow“ nach einer Prélude von Debussy das längste Stück der CD. Sternal startet introvertiert verhalten, Valk legt hallig schwebende Saxofonklänge darüber, unterlegt von wohlgesetzten tiefen Tönen Manderscheids. „Stock-house Meeting“ ist von Karlheinz Stockhausen inspiriert und bietet Dominik Mahnig Gelegenheit, sein perkussives Arsenal kreativ zum Einsatz zu bringen. Insgesamt belohnt die CD konzentriertes Zuhören mit einer Entdeckungsreise, die den Stand der Kunst improvisierter Musik bestens widerspiegelt.
Hans-Bernd Kittlaus 27.04.18