Shauli Einav
Opus one
Plus Loin Music PL4534
Mit dem Saxofonisten Shauli Einav tritt ein weiterer junger israelischer Jazz-Musiker ins internationale Rampenlicht, der seit einigen Jahren in USA lebt und arbeitet und sich bereits in der New Yorker Szene etabliert hat. Er hat offensichtlich die amerikanische Jazz-Geschichte intensiv studiert und nutzt sie als Basis für seine sehr persönlichen Explorationen. Als erstes stechen sein warmer Sound am Sopransaxofon, etwa in „New Era Ballad“, und am Tenorsaxofon heraus. Seine Kompositionen, etwa das wundervolle Liebeslied „Na’ama“, stehen in der jüdischen Kantatentradition und haben oft diese gewisse Schwermut, die immer wieder vor allem von Schlagzeuger Johnathan Blake aufgefangen und in puren Jazz verwandelt wird. Auch Pianist Shai Maestro, international bekannt durch seine Arbeit in den Gruppen des Bassisten Avishai Cohen, und Posaunist Andy Hunter haben wesentlichen Anteil am Gelingen dieser Aufnahme, während sich Bassist Joseph Lepore zweckdienlich im Hintergrund hält. Maestro brilliert zum Beispiel in „Hayu Leilot“. Doch im Mittelpunkt steht mit Shauli Einav ein Talent als Spieler, Komponist und Arrangeur, von dem nach dieser eindrucksvollen CD noch Einiges zu erwarten ist.
Hans-Bernd Kittlaus 28.12.10