John Escreet
Don’t fight the inevitable
Mythology MR0007
Seit der 26-jährige englische Pianist John Escreet 2006 nach New York zog, hat er sich einen Namen in der konkurrenzreichen Jazz-Metropole gemacht und spielt mit einigen der wichtigsten jüngeren Jazz Musiker New Yorks, so etwa in der Gruppe des Saxofonisten David Binney. Nach seiner vielbeachteten Debut-CD „Consequences“ legt er jetzt mit „Don’t fight the inevitable“ eine sehr starke zweite Aufnahme unter eigenem Namen vor, auf der sieben von acht Kompositionen von ihm stammen. Escreet liegt kompositorisch auf der Linie seines Lehrers Jason Moran, als Pianist spielt er perkussiver als dieser. Höhepunkte der CD sind „Trouble and activity“ mit einem ausdrucksstarken Solo des jungen Trompeters Ambrose Akinmusire und „Magic chemical“ mit guten solistischen Beiträgen von David Binney und dem omnipräsenten Drummer Nasheet Waits, der die Gruppe mit viel Energie und kontinuierlich spannender sehr variantenreicher Akzentsetzung vorantreibt. Bassist Matt Brewer sorgt für ein Wohlfühlbassfundament, halt sich aber solistisch eher im Hintergrund. Bis auf einige elektronische Beiträge Binneys spielt die Gruppe rein akustisch. Man merkt ihr an, dass sie bestens eingespielt und mit den Kompositionen wohlvertraut ist. Ein gutes Beispiel dafür, dass die New Yorker Jazzszene wieder in stärkerem Maße das Heft der Jazz-Innovation in die Hand nimmt.
Hans-Bernd Kittlaus 31.07.10