Dayna Stephens
Gratitude
Contagious Music CGM002
Dayna Stephens gehört seit Jahren zur A-Liste der New Yorker Saxofonisten. Nach lebensbedrohlicher Erkrankung und erfolgreicher Nierentransplantation kann der 38-jährige seit einigen Monaten wieder auftreten und drückt seine Dankbarkeit mit dieser CD aus. Ein Aufnahmedatum ist nicht angegeben. Die Aufnahmen entstanden vermutlich bereits 2014, da Stil und Besetzung der vorherigen CD “Peace“ (siehe JP 2/15) entsprechen. Es handelt sich überwiegend um Balladen, die durch besonders schöne Melodien bestechen. Ellington’s “Isfahan“ interpretiert Stephens gefühlvoll auf dem Baritonsaxofon, einfühlsam begleitet von Julian Lage an der Gitarre und Larry Grenadier am Bass. Das ist Balladenkunst vom Feinsten. Julian Lage’s “Woodside Waltz“ fällt mit seinem Country Feeling und Brad Mehldau am Honky-Tonk-Piano etwas aus dem Rahmen. Stephens‘ Eigenkomposition “The Timbre of Gratitude“ wie auch Rebecca Martin’s “Don’t Mean a Thing At All“ entwickeln eine spirituelle Kraft mit einem sehr zurückhaltend agierenden Eric Harland am Schlagzeug. Die CD schließt ab mit einer Kombination zweier Stücke mit dem Namen “Clouds“, die Stephens und Harland mit Tenor, Synthesizer und Schlagzeug aufgenommen haben. Insgesamt ist “Gratitude“ eine stimmungsvolle CD, aber die Zusammensetzung und Abfolge von “Peace“ war noch überzeugender.
Hans-Bernd Kittlaus 01.05.17