Benny Carter
Symphony in Riffs
Rhapsody Films
Benny Carter war vielleicht zu zurückhaltend, um als Star wahrgenommen zu werden, aber trotzdem zählte er zu den wichtigsten Musikern in der Geschichte des Jazz und trug in Musikerkreisen den Ehrentitel „King“. Geboren 1907, leitete er bereits 1928 seine erste eigene Band, war Mitte der 30er Jahre einer der ersten Musiker, die für einige Jahre nach Europa übersiedelten, wo er die erste dokumentierte integrierte Band aus schwarzen und weißen Musikern zusammenstellte. Später hatte er als Funktionär maßgeblichen Anteil an der Rassenintegration der amerikanischen Musikergewerkschaft. Als Altsaxofonist prägte er gemeinsam mit Johnny Hodges den Sound des Instruments im Jazz mit Eleganz, warmem Ton und melodischem Einfallsreichtum, die Trompete war sein zweites Instrument. Als Komponist ist er in Qualität und Quantität seines Werkes nur von Ellington übertroffen, und als Arrangeur eroberte er als einer der ersten Hollywood. Daraus erwuchs ihm ein Vermögen, das ihm bei aller Bescheidenheit erlaubte, im eigenen Rolls Royce durch Los Angeles zu fahren. In den 70er Jahren konzentrierte er sich wieder stärker auf Live-Auftritte und begann Jazz zu unterrichten, u.a. als Professor in Princeton. Er starb 2003 mit 96 Jahren. Zu seinem hundertsten Geburtstag in diesem Jahr wurde das vorliegende amerikanische Portrait aus dem Jahr 1989 auf DVD veröffentlicht, das Carters Leben auf sympathische Weise nachzeichnet. Auch wenn weder deutsche Synchronisation noch Untertitel geboten werden und die Bildqualität nicht dem heutigen Standard entspricht, ist die DVD jedem zu empfehlen, der sich für die Jazz-Historie interessiert.
Hans-Bernd Kittlaus 29.10.07