Aruán Ortiz
Orbiting
Fresh Sound New Talent FSNT 396
Seit Aruán Ortiz 2003 in die Vereinigten Staaten emigrierte, konnte sich der gebürtige Kubaner als Pianist international bestens etablieren. Seine langjährige Mitarbeit im Quintett des Trompeters Wallace Roney erhöhte seine Sichtbarkeit ebenso wie gute Aufnahmen unter eigenem Namen. Auch als Komponist erhielt er Auszeichnungen, zuletzt für seine Santiarican Blues Suite. Leider kann die vorliegende CD nicht so recht an diese Leistungen anschließen. Die Eigenkompositionen bieten nicht genügend Substanz, die Arrangements geben dem Gitarristen David Gilmore zu viel Raum für langweiliges zielloses Mäandern, Schlagzeuger Eric McPherson bleibt deutlich hinter seinen Möglichkeiten. Dass bei der Aufnahme auch mehr möglich war, zeigt Ornette Coleman’s „WRU“. Hier wird der Rhythmus packender, Gilmore nutzt die melodische Substanz für ein intelligentes Solo, und Ortiz kann mit vertrackten Läufen überzeugen. Insgesamt ist der Zuhörer aber mit Ortiz‘ vorheriger Fresh Sound CD „Alameda“ (FSNT-336) besser bedient.
Hans-Bernd Kittlaus 15.07.12