Antonio Faraò: Evan, Cristal CR217

Antonio Faraò

Evan

Cristal CR217

Evan ist der junge Sohn des italienischen Pianisten Antonio Faraò, der in Deutschland zurzeit öfter in Zusammenarbeit mit dem Saxofonisten Denis Gäbel und dem Bassisten Martin Gjakonovski zu erleben ist. Diese CD hat er mit seinem amerikanischen Quartett im März 2013 in New York eingespielt. Sie beginnt eindrucksvoll mit „Another Way“, das Ira Coleman mit einem Bass-Solo einleitet. Joe Lovano spielt ein kurzes stimmungsvolles Tenor Solo, bevor Faraò zu einem seiner solistischen Höhenflüge abhebt, angetrieben von Jack DeJohnette’s Schlagzeug. Die hohe Qualität von Faraò’s Eigenkompositionen ist ein wesentliches Erfolgselement dieser CD. Das belegt auch der Titelsong mit gefühlvollem Sopran Lovano’s und intelligentem technisch brilliantem Solo Faraò’s. Abgesehen von Judi Silvano’s enervierenden Gesangseinlagen in diesem und einem weiteren Titel, auf die man gut verzichten könnte, ist Faraò mit dieser CD ein Meisterwerk gelungen. Die neun Songs bieten Raum für große Gefühle, die die Band höchst inspiriert in Musik umsetzt. Von der Bürde des Band Leaders befreit, wirkt Lovano fokussiert wie selten, so etwa in „Roma nun fa la stupida stasera“. Selbst John Coltrane’s vielgespieltem Standard „Giant Steps“ können die vier Musiker noch spannende neue Seiten abgewinnen. Am Ende duellieren sich Lovano und Faraò virtuos über „Two Faces“.

Hans-Bernd Kittlaus 28.09.13

Antonio Faraò: Boundaries

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