Ernie Krivda
Blues for Pekar
Capri 74110-2
Die vorliegende CD ist dem populären amerikanischen Comic Autor und Jazz-Kritiker Harvey Pekar gewidmet, der im Jahr 2010 verstarb. Tenorsaxofonist Ernie Krivda lebt wie Pekar in Cleveland, Ohio, was sicher der wesentliche Grund ist, dass der Mittsechziger nicht die ihm gebührende Bekanntheit hat. Vielleicht kann diese exzellente CD etwas daran ändern. Krivda spielt hier mit der ihm vertrauten und bestens eingespielten Detroit Connection mit Pianist Claude Black, Bassistin Marion Hayden und Schlagzeuger Renell Gonsalves (Sohn des Ellington-Saxofonisten Paul Gonsalves). Als Gäste hat er seine ehemaligen Schüler eingeladen, die Trompeter Sean Jones (bekannt aus dem Lincoln Center Jazz Orchestra) und Dominick Farinacci, die begeisternde Solos zu jeweils zwei Titeln beisteuern. Doch im Mittelpunkt steht Krivda. Sein Feuer steht Jones’ in nichts nach, wenn sie durch Sonny Rollins ‘Valse Hot’ oder Dexter Gordons ‘Fried Bananas’ swingen. In den Balladen überzeugt Krivda mit rauher Wärme, so etwa in ‘Darn that Dream. Als Komponist besticht er mit dem kleveren Titelsong, den Farinacci zu einem besonders inspirierten Solo nutzt, bevor Krivda selbst eine Story über Harvey Pekar auf seinem Saxofon erzählt. Mit Ernie Krivda gibt es einen „unbekannten Meister“ zu entdecken.
Hans-Bernd Kittlaus 22.08.11