Kevin Mahogany
Big Band
Mahogany 54075-2
Kevin Mahogany gehört zu der extrem raren Spezies der männlichen Jazz-Sänger in der Altersgruppe zwischen 30 und 60, die internationale Bekanntheit erlangt haben. Das hat ihn allerdings nicht davor bewahrt, zum Opfer der Krise der Musikindustrie zu werden. Nach erfolgreichen CDs auf enja und Warner machte er einen Motown Tribute auf Telarc, der nur halbherzig vermarktet wurde – und fand sich ohne Label wieder. Er ging daraufhin den Weg vieler amerikanischer Jazz-Musiker und gründete sein eigenes Label. Mit dieser zweiten Eigenproduktion hat er jetzt einen internationalen Vertrieb sichergestellt. Die CD enthält zehn Aufnahmen von Standards, davon sechs mit dem bestens arrangierten Frank Mantooth Orchestra, ergänzt um namhafte Solisten von Tenorsaxofonist Pete Christlieb über Trompeter Bobby Shew bis zu Pianist Ramsey Lewis. Mahogany lässt seinen warmen Bariton souverän mit der Band swingen. Unter den übrigen vier Titeln sind ‚Dear Ruby’ mit Schlagzeuger TS Monk und Trompeter Roy Hargrove und das Duett ‚Don’t Get Around Much Anymore’ mit dem kürzlich verstorbenen Pianisten James Williams besonders interessant, das Mahogany als Interpreten des „Great American Songbook“ brillieren lässt. Es sind keine Aufnahmedaten angegeben. Vermutlich hatte Mahogany einige der Aufnahmen schon länger in der Schublade, aber sie sind es wert gehört zu werden.
Hans-Bernd Kittlaus 01.04.05