Buster Williams Quartet im King Georg Köln

Buster Williams

Buster Williams (Foto von Gerhard Richter)

 

Im April 80 geworden, am Morgen erst aus New York angereist und doch vom ersten Ton an voller Energie und ohne jede Ermüdungserscheinungen – Buster Williams begeisterte das Publikum im Kölner King Georg Jazz Club in zwei Sets am gleichen Abend. Er brachte sein New Yorker Quartett mit, eine über Jahre bestens eingespielte Einheit. Die vier begannen mit Williams‘ Komposition „Where Giants Dwell“. Nach kurzer Einleitung setzte Pianist George Colligan zu einem fulminanten Solo an, das sprühte vor Einfallsreichtum und Spielfreude – ein Signal für Band und Publikum. Steve Wilson solierte ähnlich feurig am Altsaxofon über dem druckvollen Rhythmus von Williams und Schlagzeuger Lenny White, der seine besonderen Qualitäten als melodisch-orientierter Straight Ahead Schlagzeuger demonstrierte, auch wenn er historisch immer als Fusion Schlagzeuger betrachtet wird wegen seiner Zusammenarbeit mit Miles Davis und Chick Corea’s Return to Forever. Williams hatte auch auf dem Leihinstrument seinen typischen runden, kräftigen und doch variablen Bass-Sound, der den Raum und die Besucher warm durchdrang. Man kennt Williams primär als eher introvertierten Sideman von Herbie Hancock und vielen anderen, doch er erwies sich in seinen Ansagen als unterhaltsamer Erzähler. Zu fortgeschrittener Stunde griff er sogar zum Mikrofon und sang den Standard „For All We Know“. Die Hochstimmung des Publikums drückte sich in anhaltenden Ovationen aus. Eine solch herausragende Band in der intimen Atmosphäre des King Georg bleibt in Erinnerung. Wer nicht dabei war, kann einen Set im Video-Archiv des King Georg anschauen.

Hans-Bernd Kittlaus

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