Lafayette Gilchrist
Dark Matter
LafayetteGilchristMusic
David Murray’s langjähriges Black Saint Quartet mit dem Pianisten Lafayette Gilchrist gehörte zu den besten Bands in der langen Karriere des Saxofonisten. Der Pianist aus Baltimore brachte ein gospel-getränktes spirituelles Element in die Musik. In der Zwischenzeit experimentierte Gilchrist mit eigenen Bands zwischen Jazz und Hiphop. Jetzt legt er mit „Dark Matter“ ein akustisches Solo-Album vor, das im September 2016 live in Baltimore aufgenommen wurde. In den elf Eigenkompositionen demonstriert er seine tiefe Verwurzelung in der Jazz-Tradition. Er beginnt „For the go-go“ mit Stride-Anklängen, geht dann sehr perkussiv zu modernerer Harmonik und lässt seine rechte Hand abenteuerlich laufen. Das Titelstück zeigt seine Verbundenheit mit Monk mit vertrackter Harmonik und Blues-Basierung. „Spontaneous combustion“ kombiniert spannende Melodie mit perkussiver Rhythmik. Für „Old whale bones“ wählt Gilchrist einen leichteren Anschlag, „Happy birthday sucker“ verbindet bluesige Töne mit schnellerem mitreißendem Rhythmus. Die 55 Minuten Spieldauer der CD vergehen im Fluge mit diesem Pianisten, der seinen Stil gefunden hat und doch für viel Abwechslung sorgt.
Hans-Bernd Kittlaus 20.04.19