Max Petersen Trio
Divine Traces
QFTF
Der 1994 in Australien geborene, in der Schweiz lebende Pianist Max Petersen legt mit „Divine Traces“ die zweite CD seines Trios mit Bassist Dominique Girod und Schlagzeuger Fabian Arends vor. Petersen’s sieben Eigenkompositionen bilden die Basis für Gruppenimprovisationen von verblüffender Reife. Exemplarisch ist „No change please“. Girod leitet mit wohlgesetzter melodischer Tieftonimprovisation ein, Arends fügt höchst differenzierte Perkussion dazu, die mehr Klangmalerei als Rhythmusarbeit ist, Petersen liefert perlende Kaskaden mit der Rechten, aus denen sich allmählich melodische Elemente herauskristallisieren. Sein feinfühliger Anschlag bereitet akustische Wohltaten. Arends hat in den letzten Jahren in einer Vielzahl von Bands gespielt und dabei einen sehr individuellen Stil entwickelt, der den Rhythmus zumeist mehr impliziert als explizit betont, was ihm Freiräume für perkussive Abenteuer eröffnet. Dieser Stil kommt hier wunderbar zum Tragen. Das Trio improvisiert mit hohen Freiheitsgraden innerhalb vorgegebener vor allem harmonischer Grenzen, also ohne in Free Jazz oder Atonalität zu gehen. Das Ergebnis ist eine sehr gelungene Aufnahme mit exzellentem Sound, die das klassische Klaviertrio zeitgemäß neu interpretiert.
Hans-Bernd Kittlaus 20.04.19