Pablo Held: Glow, Pirouet PIT3053

Pablo Held

Glow

Pirouet PIT3053

Nach zwei exzellenten Trio-CDs legt der junge Kölner Pianist Pablo Held jetzt mit „Glow“ erstmalig eine Aufnahme mit größerer Band vor. Die zehn Held-Kompositionen (davon eine von Vater Peter) dienen als Ausgangspunkte für beeindruckende Gruppenimprovisationen der zehn Musiker. Dabei schwelgt Held in einem ungewöhnlich vielfältigen Spektrum von Sounds und Dynamik, für das eine höherwertige HiFi-Anlage zu empfehlen ist, wenn man diesen Klangreichtum in voller Schönheit genießen will. Kathrin Pechlofs Harfe, Hubert Nuss’ Celesta und Harmonium und Henning Sieverts’ Cello fügen sich wunderbar in den Gruppenklang ein. Schlagzeuger Jonas Burgwinkel erweist sich wie schon im Pablo Held Trio auch hier als Dynamo, der zum Beispiel in „LP“ mit einer unerschöpflichen Flut kreativer Akzente das Geschehen vorantreibt. Der Pianist Held tritt in „Run“ in den Vordergrund, das er mit einem energischen Solo einleitet und mit der stakkato-artigen Wiederholung eines harten Riffs hardbop-mäßig vorantreibt, bevor dann in „Tongedicht“ und „Secret“ der Romantiker in ihm übernimmt. Diese Musik erfordert intensives Zuhören, das immer wieder mit klanglichen Entdeckungen belohnt wird. Pablo Held zeigt neben seinen pianistischen Fähigkeiten eine faszinierende andere Seite als Klangmaler und Ermöglicher in einer großen Band.

Hans-Bernd Kittlaus 30.01.11