Jason Robinson: The two faces of Janus

Jason Robinson

The two faces of Janus

Cuneiform Rune 311

Der in Deutschland wenig bekannte amerikanische Saxofonist Jason Robinson hat sich für diese Aufnahme von zehn Eigenkompositionen mit einer Band von Musikern zusammengetan, die ein Who is Who der New Yorker Avantgarde Szene darstellen. Über eine großzügige Spieldauer von 76 Minuten vermag Robinson den Spannungsbogen zu halten mit Stücken, die ihre Anregungen aus griechischer, römischer und mexikanischer Mythologie beziehen. Als Gäste hat er die Altsaxofonisten Marty Ehrlich und Rudresh Mahanthappa dabei, mit denen er sich im Titelsong duelliert, bevor Mahanthappa zu einem seiner überbordenden Solos ansetzt. Gitarrist Liberty Ellman sorgt immer wieder für atmosphärische Dichte, vor allem in „Tides of consciousness fading“. Bassist Drew Gress und Schlagzeuger George Schuller beschränken sich nicht auf die Rhythmusrolle, sondern bringen sich gleichberechtigt improvisatorisch ein. Diese abstrakte und gleichzeitig emotionale Musik zeichnet sich durch eine durchdachte Vielfalt von Metren und Stimmungen aus und verdient intensives Zuhören.

Hans-Bernd Kittlaus 28.02.11