Rafael Jerjen Concept
Soul Station Return
Laika Records 3510319.2
Der schweizer Bassist Rafael Jerjen hat seine Jugend in Australien verbracht, wo er sich seine ersten Sporen als Jazz-Musiker verdiente. Inzwischen ist der Mittzwanziger zurück in der Schweiz, aber verbrachte den Sommer 2014 in Kalifornien, wo er mit einem Who Is Who der Jazz Szene von Los Angeles die vorliegende CD einspielte. Sie basiert auf der LP „Soul Station“, die Saxofonisten Hank Mobley im Quartet mit Wynton Kelly, Paul Chambers und Art Blakey einspielte und die 1960 auf Blue Note veröffentlicht wurde. Jerjen hat die sechs Titel der Originalaufnahme für Septett arrangiert und zwei Titel hinzugefügt, seine Eigenkomposition „Memories of Mobley“ und Bill Cunliffe’s Arrangement von Cole Porter’s „Love for Sale“. Als Rhythmusgruppe wählte Jerjen den Pianisten Bill Cunliffe und den ex-Bill Evans Schlagzeuger Joe LaBarbera, der sich als Meister des swingenden Understatement beweist. Tenorsaxofonist Bob Sheppard brilliert in „Memories of Mobley“ auf der Bassklarinette, nur begleitet von Jerjen. Altsaxofonist Brian Scanlon, Trompeter Kye Palmer und Posaunist Bob McChesney wie auch alle anderen waren offenbar hoch inspiriert durch die sehr frisch klingenden Arrangements, die weit über eine pure Rekreation des klassischen Albums hinausgehen. Dies ist Straight-Ahead Jazz vom Feinsten, der Lust auf mehr macht.
Hans-Bernd Kittlaus 03.02.15