Silvia Droste
Piano Portraits
Laika Records 3510200.2
Mit Piano Portraits legt die Grande Dame des deutschen Jazz-Gesangs eine CD vor, wie sie nur eine gereifte Sängerin auf der Höhe ihres Könnens aufnehmen kann. Silvia Droste hat dazu mit Songs aus der Feder von Pianisten ein Programm ausgewählt, das hohe Anforderungen an eine Sängerin stellt. Nur drei der elf Songs kann man als Standards bezeichnen, von denen der Monk-Titel „Well You Needn’t“ in ungewöhnlich langsamem Tempo besonders deutlich macht, wie intonationssicher Silvia Droste ihre Darbietung in den Dienst des Songs stellt. Wirkte ihre Stimme früher bei druckvollen Passagen in mittlerer Lage mitunter unangenehm hart und flach, umgeht sie dieses Problem hier virtuos. Sehr ausdrucksstark ist sie in Balladen wie „My Mother’s Love“, einem Song von Jimmy Rowles mit Text von Johnny Mercer, oder „Weep No More / Strange Meadowlark“ von Dave Brubeck. Großen Anteil am Erfolg dieser CD hat Pianist und Arrangeur Martin Sasse, der sich in den letzten Jahren sowohl als Begleiter wie auch als Solist bemerkenswert weiter entwickelt hat. Zum Trio gehören der mannschaftsdienliche Schlagzeuger Joost van Schaik und Henning Gailing, dessen Bass besonders bei den schnelleren Titeln etwas federnder sein könnte. Mit dieser gelungenen CD hat Silvia Droste Aufmerksamkeit auch im internationalen Bereich verdient.
Hans-Bernd Kittlaus 11.09.05