Mostly Other People Do the Killing: Paint

Mostly Other People Do the Killing
Paint
Hot Cup 171

MOPDtK, benannt nach einem Zitat Trotzkis über Stalin, startete vor 13 Jahren als Quartett mit zwei Bläsern, Trompeter Peter Evans und Saxofonist Jon Irabagon, die inzwischen unter ihren eigenen Namen weltweit bekannt sind. Von Anfang an war Bassist Moppa Elliott Mastermind, Humorist und Leiter der Band, Kevin Shea der Schlagzeuger. In der Zwischenzeit hat Elliott das Bandformat mehrfach geändert. So nahm er Pianist Ron Stabinsky hinzu, vergrößerte die Band zum Septett und verkleinert sie nun mit dieser CD zum Klaviertrio. Mit Ausnahme der CD “Blue“ vor einigen Jahren, auf der Miles Davis‘ “Kind of Blue“ LP 1:1 rekreiert wurde, gibt es eine Reihe von Konstanten im musikalischen Konzept der Band: die Kompositionen stammen überwiegend von Elliott und sind nach Orten in Pennsylvania benannt, es wird jeweils ein historischer Jazz Stil angereichert mit wilder freier Improvisation. Dieses Konzept funktioniert auch im Trio-Format von “Paint“. Stabinsky ist der dominierende Solist. Gleich im ersten Stück “Yellow House“ legen Elliott und Stabinsky eine swingende Basis, die zunächst an Klaviertrios im Stile von Hank Jones und Tommy Flanagan erinnert. Aber schnell wird die Idylle “gestört“ durch Shea’s rhythmische Attacken, die dann auch Stabinsky zu freier Improvisation motivieren, bevor das Trio sich wieder der Tradition besinnt. Konzeptuell ähnlich und doch abwechslungsreich werden auch die übrigen sechs Elliott Stücke und die Ellington Komposition “Blue Goose“ (ebenfalls ein Ort in Pennsylvania) angegangen. Letztere nutzt Elliott für eines seiner seltenen Solos mit dem Bogen. Alle acht Stücke tragen unterschiedliche Farben im (Orts-)Namen, und so farbig ist auch diese Ausgabe von MOPDtK.

Hans-Bernd Kittlaus 20.12.17