Alphawellenreiter: Evolution

Alphawellenreiter
Evolution
Phonector 100691
(zu beziehen unter Dirk Bell)

Alphawellen sind die Gehirnwellen, die für die Verbindung von Bewusstsein und Unterbewusstsein stehen, für entspanntes Wachsein und Kreativität. Auf denen reitet der Gitarrist und Komponist Dirk Bell mit seiner Kölner Band Alphawellenreiter gekonnt und fesselnd. Es beginnt mit “Mr. Carniaux“, das sich der exzellente Trompeter der Band, Ryan Carniaux, selbst auf den Leib geschrieben hat. Der Song erinnert im Sound an den Funk Jazz der 70er Jahre mit dezentem Elektronikeinsatz und Carniauxs cooler Trompete über dem brodelnden Rhythmus von Bassist Ahmed Eid und Schlagzeuger Soufian Tsunami. Die Musik klingt durchgängig modern und vermittelt doch so ein 70er Jahre Feeling, eingängige, aber nicht anspruchslose Musik, die man zum Tanzen im Club ebenso hören kann wie in der Ambient Lounge oder zu Hause. Bell hat einige schöne Solos auf der Gitarre, etwa auf “Mission to Mars“. Aber der dominante Solist ist Carniaux mit eindrucksvollen Solos, etwa in “Kosmos Hotel“, “Evolution“ oder “Ten“. Etwas aus der Reihe fällt der traditionelle japanische Song “Sakura“ mit einem meditativen Flötensolo Bells und der zurückhaltend und melodisch gespielten Trompete Carniauxs. Gleich anschließend folgt der Pop-orientierte Song “Something’s Going On“ mit Sängerin Alice Rose, souverän umspielt von Carniaux. Insgesamt eine gelungene CD für Hörer, die sich gern zwischen Jazz, Pop und ambient sounds bewegen.

Hans-Bernd Kittlaus 25.09.16