Sergej Avanesov: Secret Language

Sergej Avanesov
Secret Language
New Centropezn Music NCM002

Der russische Saxofonist Sergej Avanesov hat für seine CD “Secret Language“ neun Eigenkompositionen mit einem exzellenten Quartett in New York aufgenommen. Der in New York lebende englische Pianist John Escreet beginnt “14“ mit rhythmischen Blockakkorden. Avanesov soliert sogleich eindrucksvoll über dem treibenden Rhythmus von Bassist Boris Kozlov (Mingus Big Band) und Schlagzeuger Samvel Sarkisyan, bevor Escreet ein rasend schnelles inspiriertes Solo beisteuert. Avanesov geht “A“ langsamer an und zelebriert die etwas schwermütige Melodie mit seinem schönen Tenorton. Die grundsolide Rhythmusarbeit Kozlovs gibt Sarkisyan große Freiräume, die er immer wieder für fantasiereiche Abfolgen von Schlagzeugakzenten nutzt. Der Titelsong beginnt noch balladesker mit gefühlvollem Solo von Escreet und lyrischem Tenor von Avanesov. Die Melodieführung hat hier deutliche osteuropäische Elemente, ähnlich auch in “Yoonmi“, das Avanesov auf dem Sopransaxofon spielt. Avanesov, der in den Niederlanden studiert, zeigt für einen 22-jährigen (zum Zeitpunkt der Aufnahme) eine verblüffende Reife sowohl als Saxofonist als auch Komponist. Das macht Lust auf mehr.

Hans-Bernd Kittlaus 25.05.17