Omer Klein: Sleepwalkers

Omer Klein
Sleepwalkers
Warner

Dies ist die erste CD, die Omer Klein auf dem Warner Label vorlegt, das sich in den letzten Jahren eher mit Wiederveröffentlichungen beschäftigt hat. Der israelische Pianist, wohnhaft in Düsseldorf und vor Kurzem Vertragskünstler von Steinway geworden, beginnt romantisch mit einem Solo über “Wonder and Awe“. Dann wird es jazziger mit dem Titelsong. Klein erzählt eine Geschichte über dem zunächst zurückhaltenden, dann immer eindringlicher werdenden Schlagzeugspiel von Amir Bresler. “Blinky Palermo“ ist geprägt vom treibenden Beat der Rhythmusgruppe mit Bassist Haggai Cohen-Milo und Schlagzeuger Bresler, über dem Klein brilliant soliert. Auch „Mixtape“ gefällt mit schnellem abwechslungsreichem Rhythmus und Kleins kreativer Improvisation. So spielt nur ein Working Trio, also eines, das über Jahre regelmäßig zusammenspielt. “Josephine“ hingegen wirkt etwas uninspiriert, “What’s on your mind“ wie eine technische Fingerübung. Wenn Klein die CD mit “Wonder and Awe 2“, diesmal im Trio, romantisch beendet, hat man eine ganze Reihe von guten Stücken gehört. Aber die dreizehn Eigenkompositionen fügen sich nicht zu einem überzeugenden stimmigen Ganzen zusammen, wie das bei seinen vorherigen CDs der Fall war, etwa bei “To the Unknown“ (JP 6/13) oder “Fearless Friday“ (JP 4/15).

Hans-Bernd Kittlaus 11.01.17