Horace Silver: Live in Paris

Horace Silver
Live in Paris – 14 Février 1959

Frémeaux FA 564

Das französische Label Frémeaux hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Serie von Jazz-Aufnahmen veröffentlicht, die vom französischen Rundfunk in Pariser Clubs und Konzertsälen in den 1950er und 60er Jahren aufgenommen wurden, darunter die Quincy Jones Big Band, Frank Sinatra, Les McCann, Miles Davis mit John Coltrane, Ella Fitzgerald, Count Basie und viele andere. Die vorliegende Aufnahme entstand 1959 im Pariser Olympia Theater und präsentiert das Horace Silver Quintet mit einem ganz jungen Junior Cook am Tenorsaxofon, Blue Mitchell an der Trompete, Bassist Gene Taylor und Schlagzeuger Louis Hayes. Die Band spielt damals aktuelle Silver-Kompositionen in bester Hardbop-Manier. Das beginnt mit dem swingenden “The Preacher“, mit “Room 608“ zieht der Meister das Tempo deutlich an, und die Band fegt über 15 Minuten durch den Song. Besonders bemerkenswert ist die Ballade “Sweet Stuff“, die Pianist Silver langsam und gefühlvoll mit nur sparsamer Triobegleitung darbietet. Das Programm endet nach etwa 69 Minuten mit“Sister Sadie“, einem der größten Hits im umfangreichen Werk des Komponisten Silver. Die CD stellt ein hörenswertes Zeitdokument in ordentlicher Tonqualität dar und erinnert an den Mitbegründer des Hardbop-Stils, der in den frühen 1950er Jahren mit Art Blakey die Jazz Messengers gegründet hatte, bevor er mit Bands unter eigenem Namen Erfolg hatte. Er starb 2014.

Hans-Bernd Kittlaus   20.07.16