Sullivan Fortner: Aria

Sullivan Fortner
Aria
Impulse (Universal)

Der junge New Yorker Pianist Sullivan Fortner, gebürtig aus New Orleans, ist international bekannt geworden durch seine Mitwirkung in den Bands von Roy Hargrove, Stefon Harris und Christian Scott. Nach dem Gewinn der renommierten Auszeichnung als Cole Porter Fellow der American Pianist Association legt er jetzt auf Impulse seine Debut-CD vor. Dazu hat er sein mehrjähriges Quartett mit eher unbekannten jungen talentierten Musikern ins Studio mitgenommen, in dem er als einer unter gleichen wirkt und sich nie in den Vordergrund spielt. Schon der erste Titel „Aria“, der zu einer mehrteiligen Suite gehört, zeigt diese Zurückhaltung und lässt eher Saxofonist Tivon Pennicott als Leader erscheinen. Doch Fortner überzeugt spätestens mit seinem flüssigen Solo. Seine fünf Eigenkompositionen sind klever arrangiert, stechen aber kompositorisch nicht hervor. Spannender wirken Fortner’s Behandlungen von Standards. Monk’s Schlachtroß „I mean you“ dient ihm als Basis für brilliante Improvisation, die Monk’s Eckigkeit nachempfindet, ohne den Meister zu kopieren. Auch dem guten alten „All the things you are“ gewinnt Fortner neue Seiten mit rhythmusbetontem Spiel und ungewöhnlichen Harmonisierungen ab. „You know I care“ interpretiert er hingegen konventioneller und sehr romantisch. Insgesamt zeigt „Aria“ Fortner’s vielversprechendes Potential als Nachwuchspianist.

Hans-Bernd Kittlaus 01.10.15