Fred Hersch Trio
+ 2
Palmetto PM 2099
Fred Hersch hat sich fest etabliert in der ersten Garde der Jazz Pianisten. Zunehmend überzeugt er auch als Komponist. Für die vorliegende CD hat er sein bestens eingespieltes Trio mit Bassist Drew Gress und dem antreibenden Schlagzeuger Nasheet Waits zum Quintett erweitert. Mit dabei sind zwei Musiker, die sich in den letzten Jahren als Sidemen wie auch mit ihren eigenen Gruppen in der New Yorker Szene in den Vordergrund gespielt haben, der Trompeter Ralph Alessi und der Saxofonist Tony Malaby. Die Besetzung könnte zu einer Hardbop Blowing Session verleiten, doch das wäre Hersch zu einfach. Er schafft es, die Balance zwischen Komposition und Improvisation, zwischen Emotionalität und Drive, zwischen Melodie und Rhythmus, die man aus seinen Trio- und Solo-Einspielungen kennt, auf das Quintett zu übertragen. Mit Ausnahme des Beatles Songs „And I Love Her“ besteht das Programm aus Eigenkompositionen Herschs. Zwei davon sind übrigens „Kölnern“ gewidmet, „Marshall’s Plan“ dem Trompeter der WDR Big Band, John Marshall, und „Lee’s Dream“ dem Altsaxofonisten Lee Konitz. Die Ausgewogenheit und Reife, die sich in Kompositionen, Arrangements, dem Zusammenspiel der Gruppe wie auch in den solistischen Leistungen ausdrücken, machen die CD zu einem Top-Kandidaten für die Jahresbestenliste 2004.
Hans-Bernd Kittlaus 02.05.04